VORTRAG & GESPRÄCH
Einer bringt's in Ordnung oder von einer „wahren und ursprünglichen Kabbala“
Vortrag & Gespräch mit Nora Blume, IZP Halle
Ordnung generiert häufig zum Streitthema. Das war auch schon um das Jahr 1700 herum der Fall. Heute zeugen Regalmeter gut geordneter Bibliotheken und Archive davon. Einer dieser gut dokumentierten Papierkriege, der auch hier in Halle geführt wurde, handelte von der Christlichen Kabbala, einer alten jüdisch inspirierten Auslegungstradition. Sie galt in Teilen der kirchlich-theologischen Öffentlichkeit im frühen 18. Jahrhundert als anstößig. Wer die Christliche Kabbala vertrat, sah sich nicht selten dem Vorwurf der Falschgläubigkeit, ja der Häresie ausgesetzt. Aber der Vorwurf allein ist noch kein Beweis dafür, dass man sich über die „wahre Theologie“ einig wurde. Vielmehr steht das frühneuzeitliche Wortgefecht dafür, dass die Trennung der „Rechtgläubigen“ von „Häretikern“ instabil war. Auch der zeitgenössisch bekannte Philosoph und Theologe Johann Franz Budde (1667-1729) versuchte hier einiges in Ordnung zu bringen und zeigte, allen Anfeindungen zum Trotz, wie das Neue Testament von der „wahren und ursprünglichen Kabbala“ durchsetzt war.
In Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle
Donnerstag, 24. April 2025, 19:00 Uhr
Franckesche Stiftungen, Haus 26 (Englischer Saal)